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Informationen zu den Nominierten

Abseitz Stuttgart e.V.
Schwulst e.V.
VelsPol-BW e.V.

Laura Halding-Hoppenheit
Michael Osdoba
Thomas Ott

Die nominierten Gruppen

Abseitz Stuttgart e.V.
Gerade im Bereich des Sports haben Schwule und Lesben auch heute noch mit vielen Vorurteilen und Diskriminierungen zu kämpfen. Wer kennt sie nicht, die Klischees vom mit den Hüften wackelnden Schwulen oder der kugelstoßenden Kampf-Lesbe? Wie viele schwule Männer haben grauenvolle Erinnerungen an die Demütigungen des Schulsportes?
Und wie viele Schwule und Lesben finden heute keinen Zugang zum Breitensport und leiden daher unter der Bewegungsarmut unserer modernen Gesellschaft? Gerade hier setzt der Abseitz e.V. an, der schwul-lesbische Sportverein Stuttgarts. Abseitz Stuttgart wurde 1993 von 15 Volleyball spielenden Studenten gegründet. In nur 18 Jahren hat sich der Verein für Schwule, Lesben und ihre Freunde mit 18 Abteilungen und 740 Mitgliedern (Stand April 2011) zu einer Stuttgarter Größe entwickelt. So sind es die Mitglieder des Vereines, die nicht nur für sich selber trainieren und Sport treiben, sondern auch immer wieder ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung setzen. Sie zeigen den Spaß und die Freude am Sport ebenso wie die Leistungsbereitschaft der Freizeitsportler auf vielen Wettbewerben. Durch die Mitgliedschaft in zahlreichen Verbänden wie dem Württembergischen Landessportbund fordern sie aber auch sportpolitisch die Gleichberechtigung ein. Besonders hervorgehoben sei heute daher auch die ehrenamtliche Arbeit derer, die all das möglich machen: die Trainerinnen und Trainer, die Wertungsrichter/innen und Sportwart/innen und natürlich der Vorstand mit seinem Vorsitzenden Andre Bribet, die alle miteinander diese Arbeit seit vielen Jahren vorbildlich erfüllen.

Schwulst e.V.
Das Schwulst erscheint seit 1978 vierteljährlich und ist damit die älteste noch erscheinende schwul-lesbische Zeitschrift Deutschlands, die ganz und gar ehrenamtlich erscheint. Das sind über 130 Ausgaben in 33 Jahren, die den Leserinnen und Lesern in Stuttgart und Umgebung kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Anders als die wirtschaftlichen Angebote, die mit Hochglanzbildern von mehr oder weniger nackten Männern in schöner Umgebung gefüllt sind, bietet das Schwulst eine breite Basis von Informationen, Artikeln und Meinungen zu allen Themen des schwul-lesbischen Lebens in Stuttgart und in der Region. Es enthält regelmäßig Informationen über die neuesten Entwicklungen der Szene, über HIV und AIDS, über Veranstaltungen und Gruppen. Die Redaktionsmitglieder setzen sich immer wieder in ihren Beiträgen kreativ und kontrovers mit den verschiedensten Themen auseinander und bieten so eine Plattform zur Meinungsbildung. Abteilungen wie der Homoführer und der Terminkalender - die auch in der Internetpräsenz des Schwulst aktuell verfügbar gemacht werden - sind wichtige Ressourcen für eine bunte und vielfältige Szene. All das - das gedruckte Magazin, der Internetauftritt und nun auch Schwulst-TV im Internet - entstehen in vielen Stunden der ehrenamtlichen Arbeit durch ein aktives, fleißiges und kreatives Team.

VelsPol-BW e.V.
ist nominiert für seine Arbeit innerhalb der Polizei und nach außen. Als ganz normale Polizistinnen und Polizisten üben die Mitglieder des VelsPol ihren Dienst auf allen Ebenen und in allen Aufgabenbereichen der Polizeiarbeit in Baden-Württemberg aus. Hier zeigen sie, dass Vorurteile und Rollenklischees eben genau das sind: nur Vor-Urteile. So helfen sie, dass Schwule und Lesben als vollwertige Kolleginnen und Kollegen anerkannt werden und sie ein selbstverständlicher, offener Teil ihrer Behörde sind.
Nach außen sind sie durch ihre Offenheit die idealen Ansprechpartner für die schwul-lesbische Gemeinschaft. Es sind immer Krisen- und Problemsituationen in denen man oder frau die Polizei braucht. Zu wissen, dass einem dort jemand gegenüber sitzt, der oder die nicht zu der Situation auch noch Unverständnis, Diskriminierung oder Ablehnung der eigenen sexuellen Orientierung dazu bringt, ist wichtig. Es hilft vielen Schwulen und Lesben ihre Ängste zu überwinden und mit der Polizei offen und ehrlich zusammenzuarbeiten: sei es als Opfer, als Zeugin oder Zeuge oder auch als Täterin oder Täter. Gerade hier hat der VelsPol durch seine Präsenz in der Szene, z.B. auf der Hocketse der AIDS-Hilfe, schon viel erreicht. All dies geschieht ehrenamtlich und neben dem eigentlichen und oft anstrengenden Dienst.

Die nominierten Einzelpersonen

Laura Halding-Hoppenheit
Über Laura könnte man ganze Bücher schreiben. Sie ist Barbesitzerin, "Mutter der Schwulen" in Stuttgart, Ehrenmitglied der AIDS-Hilfe vor Ort und bundesweit, sie ist Hexe und Frau mit tiefer Spiritualität, sie ist Politikerin und Gründerin einer Stiftung, sie ist Schauspielerin und studierte Archäologin und Kunstgeschichtlerin. Nominiert aber ist sie für die unzähligen Male, in denen sie sich ehrenamtlich für diejenigen Menschen stark gemacht hat, die sie "ihre Kinder" nennt. Sie war und ist da, nicht nur in den Stunden der Party und des Festes, sondern auch seit Jahrzehnten immer wieder in den Stunden der Krise. Sie kann geduldig zuhören und weisen Rat geben, und einfach "da" sein. An ihrer Schulter und in ihren Clubs sind viele bittere Tränen geweint worden. Sie hat unzähligen Menschen beigestanden, wenn Diskriminierung wegen ihres Schwulseins oder einer HIV-Erkrankung das Leben schwer machte. Sie hat Menschen einen Job gegeben, die wegen ihres HIV-Status' sonst arbeitslos gewesen wären, und das auch in Zeiten, als die Angst vor AIDS irrational war. Sie ist für die Rechte von Schwulen auf die Straße gegangen, als der CSD noch "HOMO-Befreiungstag" hieß und nur wenige sich trauten, für unsere Rechte zu demonstrieren. Sie setzt sich immer wieder politisch ein und engagiert sich. Allzu oft wusste und weiß niemand, dass die Veranstaltungen, bei denen sie dabei ist, auch zum Grossteil von ihr finanziert sind. Sie scheut sich nicht, persönliche Risiken einzugehen, was die Stuttgarter Delegation zum GayFest in Bukarest/Rumänien am eigenen Leibe mehrere Jahre hintereinander erfahren musste: Sie war das Ziel von geworfenen Eiern ebenso wie von verbaler Diskriminierung auf der Straße oder im rumänischen Fernsehen.

Michael Osdoba
Nominiert für seinen unermüdlichen Einsatz für ein schwul-lesbisches Leben abseits der Großstadt. Über viele Jahre, ja Jahrzehnte, war Michael Osdoba bei vielen Veranstaltungen und Vereinen der schwul-lesbischen Szene in Tübingen und der Umgebung aktiv und arbeitend dabei. Er war die treibende Kraft und verlässlicher Helfer von Sudhausfeten und Helloqueen, die auch nach vielen Jahren, gerade auch gegen die Kommerz-Konkurrenz, wichtige Feste in der Szene in Tübingen und weit darüber hinaus sind. Aber auch solche Angebote wir die legendäre Disco im Club Voltaire oder die IHT (Initiativgruppe Homosexualität Tübingen) oder das Rosa Telefon Tübingen wären ohne ihn nicht das das, was sie sind oder waren. Gerade jenseits der Großstadt sind diese Angebote umso wichtiger und wertvoller. Oft war und ist Michael Osdoba der Erste, der kommt, um aufzubauen und der letzte, der morgens, nach dem Aufräumen und Putzen, wieder zuschließt, um bis zum nächsten Mal nach Hause zu gehen. Damit hat er vielen Schwulen und Lesben über die Jahre hinweg im Coming Out und im Leben wichtige Orte und Erfahrungen geschaffen. Und das nicht nur heute, sondern auch in Zeiten, als schwules Leben - auch in Tübingen - schwer und diskriminiert war.

Thomas Ott
Für viele Kundinnen und Kunden ist Thomas Ott einfach derjenige, der hinter der Kasse im Buchladen Erlkönig in der Stuttgarter Nesenbachstraße sitzt und einem Bücher verkauft. Nominiert ist Thomas Ott aber für seinen Arbeit in der schwul-lesbischen Gemeinschaft, die weit über die eines Buchhändlers hinausgeht. Mit dem Erlkönig widersteht er seit Jahren dem Druck, sich dem Zeitgeist anzupassen. Durch ihn hat Stuttgart eine Quelle für schwul-lesbische Literatur und Kultur, die bundesweit beinahe einmalig ist. Mit Lesungen, Veranstaltungen und einem unglaublichen Wissen um schwule und lesbische Kultur, Geschichte, Literatur und vieles mehr, schafft er im Erlkönig einen wichtigen Ort für Schwule und Lesben und alle Interessierten in Stuttgart. Zudem zeichnet ihn eine bemerkenswerte Großzügigkeit aus. Für eine gute Sache, die für ihn Sinn ergibt, ist er immer ansprechbar: seien es Literaturtische für Veranstaltungen, die er zusammenstellt und bis spät Abends betreut, weit über sinnvolle Geschäftszeiten hinaus, seien es Tombolapreise oder Gutscheine, sei es wertvoller Platz für die vielen Flyer, Infobroschüren und -hefte in seinem Laden, wo er sonst Verkaufsfläche haben könnte und wo stattdessen ein Stuttgarter Informationspunkt gepflegt wird.
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